Bericht zum Projekt „Zuckerrohrmühlen in Florencia und Arboleda“


Bei meinem Besuch in der kolumbianischen Stadt La Dorada konnte ich John Freddy Bautista kennen lernen. Er ist seit einigen Monaten der Projektleiter der Zuckerrohrmühlen. Nach dem Studium in Agrarwissenschaft arbeitete John Freddy in verschiedenen Entwicklungsprojekten in der Region Choco. Dort konnte er wichtige Erfahrungen sammeln, die er nun den Bauern in der Region Caldas weitergeben kann. Sein Arbeitsplatz befindet sich im Büro der Fundacion Apoyar in La Dorada und natürlich auf dem Land, wo die Zuckerrohrmühlen stehen.
Zusammen mit John Freddy hatte ich die Möglichkeit, das Projekt „Zuckerrohrmühlen in Florencia und Arboleda“ zu besuchen. Um 5:30 fuhren wir mit seinem Motorrad von La Dorada aus los. Nach etwa einer Stunde Fahrt gab es keine geteerten Strassen mehr. So wurde ich hinten auf dem Motorrad etwa drei Stunden komplett durchgeschüttelt. Zu meinem Erstaunen war dies die Hauptstrasse nach Florencia.  Das erste was einem in Florencia auffällt, ist die für das kleine Dorf sehr grosse Polizeistation. Diese zeugt von der schlimmen Vergangenheit dieser Region.
Die Landschaft in Florencia
Wir blieben jedoch nicht im Dorf sondern fuhren weiter zum Landjugendheim. Das Landjugendheim war eines der ersten Projekte der Fundacion Apoyar in der Region Caldas. Es besteht nun schon seit vielen Jahren und verhilft Kindern vom Land zu einer Schulbildung. Gleich nebenan steht die fertig gestellte Zuckerrohrmühle. Die erste Etappe ist nun abgeschlossen. Unter dem aus Bambusholz gebautem Unterstand steht die Maschine, die den Saft aus dem Zuckerrohr presst. Nebenan sind die Pfannen, in welchen die Panela hergestellt wird.
Eröffnungsfeier der Zuckerrohrmühle in Florencia
 John Freddy Bautista erklärte mir ausführlich den ganzen Prozess der Panelaherstellug. Vom Zuckerrohr über die Gewinnung des Saftes, bis schliesslich zur fertigen Panela. In Zukunft sollen 150 Bauern aus der Region von dieser Mühle profitieren können, erklärte mir John Freddy. Nun sei die 1. Etappe des Projektes abgeschlossen und eine 2. Etappe ist nun im Gang. Ziel sei es, eine Bauerngemeinschaft zu gründen. Somit können die Bauern zusammen mehr Gewinn erzielen. Zudem muss abgemacht werden, wie und von wem die Mühle in Zukunft betrieben wird. Man möchte auch die Qualität der Produktion verbessern. So ist eine Plastikverkleidung des Unterstandes  geplant. Mit dieser Massnahme wird verhindert dass Insekten in die Produktion gelangen. Diese Qualitätsverbesserung lässt den Preis des Produktes steigern. 
Die fertiggestellte Zuckerrohrmühle in Florencia
 Das Landjugenheim wird auf seinem Land nun mehr Zuckerrohrpflanzen anbauen. Ziel ist die Selbstfinanzierung durch die Herstellung von Panela, welche nun dank der Mühle möglich ist. Zudem sei man nun auch auf der Suche nach Abnehmern in verschiedenen Städten des Landes. Durch den Bau dieser Zuckerrohrmühle kann in Zukunft eine ganze Region profitieren.
Während  meinem Besuch in La Dorada konnte ich nur die Zuckerrohrmühle in Florencia besuchen. Die andere befindet sich in Arboleda und ist noch schwieriger zu erreichen.

Ich möchte mich ganz herzlich bei John Freddy Bautista bedanken, der mich nach Florencia mit nahm und mir alles erklärte. Vielen Dank.
John Freddy Bautista und ich (Jonas Martin)

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