Jahresbericht 2015
Aufbau
eines Jugendnetzes in zwei Gemeinden
in Kolumbien: Samaná und La Dorada
1. Ziel dieses Entwicklungsprojektes
Es geht in erster Linie darum, den Jugendlichen einen Ort
des Treffens und Austausches zu ermöglichen. Dabei werden vor allem folgende
Themenkreise behandelt: die Interessen dieser Landjugendlichen, ihre Hoffnungen
und Pläne für die Zukunft, die Weiterausbildung und die verschiedenen Möglichkeiten,
landwirtschaftliche Projekte und ihre Umsetzung, der Friedensprozess in
Kolumbien und deren Folgen für die Jugend, Zugang zu politisch wichtigen
Entscheidungen in den Gemeindeverwaltungen, etc.
2. Teilnehmer
3. Aktivitäten
In diesem Jahr wurden gesamthaft 28 Treffen durchgeführt.
Themen: Selbstwert, Menschenrechte, Friedensprozess und seine möglichen Folgen,
der kolumbianische Staat und die Rechte der Bürger, mögliche landwirtschaftliche
Projekte und deren Verwirklichung, Freizeit und Sport, Kultur, Teilnahme an
Gemeinschaftsarbeiten und Durchführung von 2 grossen Jugendtreffen in La Dorada
und Samaná. Dabei nahmen rund 1‘000 Jugendliche teil.
4. Ausbildung und landwirtschaftliche Projekte
In Zusammenarbeit mit dem SENA (servicio nacional de aprendisaje –
eine Art kolumbianische Gewerbeschule) wurden mehrere landwirtschaftliche Kurse
angeboten, vor allem was Kleintierhaltung angeht: Schweine, Hühner, Bienen etc.
80 junge Menschen nahmen an dieser Ausbildung teil und so konnten bisher eine
Reihe von Projekten verwirklicht werden:
- 5 Jugendliche haben bereits ihr Projekt mit Hühnern und Eierproduktion in Ausführung.
- 7 Teilnehmer mit ihren jeweiligen Familien haben sich für den Aufzug von Schweinen entschieden.
- In San Diego, Gemeinde mit einem ausserordentlich schönen Kratersee, haben 2 Jugendliche Kajaks (Kleinboote) angeschafft um Touristen diese Naturschönheit zu zeigen.
- Ebenfalls in San Diego hat eine junge Frau einen einfachen Schönheitssalon eröffnet.
Diese Kleinprojekte konnten mit Darlehen des Projektes
aufgebaut werden.
5. politische Teilnahme
Bisher wurde folgende
Strategie angewendet:
- In einer breit angelegten Umfrage (rund 3’000 Teilnehmer) wurden die Jugendlichen nach ihren Wünschen und Notwendigkeiten befragt.
- Die Ergebnisse wurden in den letzten Wochen ausgewertet und in kleinen Gruppen nochmals diskutiert. Schlussendlich wurde ein Papier erarbeitet, dass nun den verrschiedenen Gemeindekandidaten vorgelegt wird.
- Um dieses Ziel erreichen zu können wurden die Kandidten in Samaná und La Dorada zu einem Forum eingeladen, das in diesen Tagen durchgeführt wird. Wie man mich informierte, haben sich praktisch alle Anwärter auf Gemeindeposten angemeldet.
- Ohne Zweifel werden daraus konkrete Forderungen entstehen, zu denen sich die Gewählten verpflichten müssen.
Diese Strategie hat sich bereits auf nationaler Ebene
herumgesprochen: Vertreter des Jugendnetzes wurden vor kurzem zu einer
Versammlung im Landwirtschaftsministerium eingeladen.
6. Am Projekt teilnehmende Organisationen
Wir konnten seit Beginn mit viel Sympathie von
Organisationen und Unternehmen rechnen:
- Die Mittelschulen der 9 verschiedenen Orte und die 3 Landjugendheime von Samaná, Florencia und San Diego öffneten ihre Türen für alle Treffen.
- Die Unternehmung CHEC (Elektrizitätswerke vom Dept. Caldas) half mit Transport- und Ernährungsunkosten.
- Der SENA hat sich bereit erklärt mit allen Ausbildungsthemen beizutragen, vor allem auf dem landwirtschaftlichen Sektor.
7. Schwierigkeiten
- Die langen Wege (zu Fuss) vieler Jugendlicher, um an den Versammlungen teilnehmen zu können.
- Die Teilnahme der Vertreter der beiden Gemeindeverwaltungen ist mühsam, weil immer wieder neue Funktionäre teilnehmen, denen die Thematik nicht bekannt ist. Dies zeugt von einer bestimmten Interesselosigkeit der Gemeindeverwaltungen. Doch gerade durch die Projektstrategie soll dies geändert werden.
8. Aussichten für 2016
Das Entwicklungsprojekt wurde auf drei Jahre geplant: 2014,
2015 und 2016. Folgende Ziele sollten 2016 erreicht werden:
- Die Teilnahme muss erweitert und die Arbeit in den beiden Gemeinden besser bekannt werden.
- Projekte zur Förderung der Jugendlichen müssen unbedingt von den Gemeindeverwaltungen und anderen offiziellen Stellen (mit-)finanziert werden.
- Auf Wunsch vieler Teilnehmer sollen alle Beteiligten in einer Stiftung oder einem Verein rechtlich organisiert werden.
Richard Aufdereggen
Gründer der Stiftung Apoyar
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