Dreckiges Gold für saubere Schweiz

Informationsveranstaltung zum problembeladenen Goldabbau in Südamerika 



Am Donnerstag findet um 19.00 Uhr im Grünwald-Saal in Brig eine öffentliche Veranstaltung zum Thema Gold statt.

Organisiert wird die Veranstaltung vom Verein Pro Apoyar. Er unterstützt einerseits Projekte in Kolumbien finanziell und macht es sich auch zur Aufgabe, auf Probleme im Zusammenhang Schweiz/Kolumbien hinzuweisen.



Zentrale Rolle der Schweiz im weltweiten Goldhandel 

Gold ist ein sehr begehrter Rohstoff, mit dem viel Geld verdient werden kann. Die Schweiz spielt sowohl im Handel als auch in der Verarbeitung von Gold eine zentrale Rolle. Fünf der elf grössten europäischen Raffinerien liegen in der Schweiz, zwei Drittel des Goldes geht zur Verarbeitung über die Schweiz. Der Goldabbau führt in vielen Ländern zu schweren Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden. In Südamerika verschärfen sich die sozialen Konflikte zwischen der Bevölkerung und den Minenbetreibern. Es geht dabei vor allem um die Boden- und Wasserressourcen sowie um Mitbestimmungsrechte. Statt neue Arbeitsplätze und Wohlstand brachten die Minen vielen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern der Region existenzielle Probleme, viele verloren sogar ihre Lebensgrundlage. Zudem leiden die Bewohner unter der Vergiftung des Wassers, was verheerende Folgen auf das Trinkwasser und die Bewässerung der Felder hat. Über Gold, das aus Nachbarländern nach Kolumbien geschmuggelt wird, wird auch viel Drogengeld gewaschen. Zudem sind die Umweltschäden durch den Abbau von Gold verheerend.

Seit Kurzem hat Max Havelaar sogenanntes Fair-Trade-Gold lanciert und bietet den Konsumenten die Möglichkeit, faires Gold zu kaufen. Zudem sammeln über 70 Schweizer NGOs Unterschriften für die «Konzernverantwortungsinitiative», die von Schweizer Firmen die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltschutzstandards im Ausland fordert.

Referenten: Richard Aufdereggen und Christoph Wiedmer

Richard Aufdereggen und Christoph Wiedmer sind Kenner der Problematik.

Richard Aufdereggen lebt und arbeitet seit über 40 Jahren in Kolumbien im Sozialbereich. Seine Stiftung Apoyar widmet sich vor allem den vom kolumbianischen Konflikt vertriebenen Menschen in den Bereichen Kinderbetreuung, Jugendprojekte, Erziehung, landwirtschaftliche Produktion und Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur.

Christoph Wiedmer ist Geschäftsleiter der Gesellschaft für bedrohte Völker. Seit Jahren setzt er sich für die Bevölkerung im Umfeld der Goldmine Yanacocha in Peru ein. Die Kampagne «No Dirty Gold!» fordert, dass Schweizer Raffinerien kein Gold verarbeiten dürfen, bei dessen Abbau Menschenrechte und Umweltstandards verletzt werden.

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