Neuer Direktor der Stiftung Apoyar in Kolumbien

Anlässlich der letzten Sitzung des Vorstandes der Stiftung Apoyar wurde Herr Edilberto García zum neuen Direktor gewählt. Er wird sein neues Amt am 1. April dieses Jahres beginnen. Die Neuwahl war notwendig, weil Frau Nelly Giraldo ab diesem Jahr ihre Alterspension erhält.

In der Folge möchte ich Edilberto kurz vorstellen. Er ist aus Florencia, Caldas, und heute 37 Jahre alt. Ich habe Edilberto vor rund 25 Jahren im damals neu eröffneten Landjugendheim (LJH) von Florencia kennengelernt. Bei einem Gedankenaustausch mit den rund 50 Schülern fiel mir Edilberto besonders auf: aufgeweckt, intelligent und gesprächsfreudig. Er schloss seine Mittelsschule in Florencia ab und wollte weiterhin im Heim mithelfen. Wir ernannten ihn dann zum Leiter des LJH von Samaná, eine Aufgabe, die er sehr zufriedenstellend ausführte. Anschliessend wurde er von unserem Vorstand nach La Dorada gerufen, um hier neue Projekte zu leiten. Er setzte sich vor allem für Kinder und Jugendliche ein.

Edilberto mit Kindern des Weilers Congal, wo die Gewalt besonders schlimm war.
Hier helfen wir zur Rückkehr der Familien auf ihre Güter. 

Die Zeit des Konfliktes ging auch an Edilberto nicht ohne Spur vorüber. Sein Vater wurde von den Paramilitärs (Gegner der Guerilla) vor rund 12 Jahren erschossen. So musste er sich noch um seine Mutter und Geschwister kümmern. Zur selben Zeit studierte er eifrig weiter und erhielt den Universitätstitel als Buchhalter. Vor 2 Jahren begann er an der Universidad de Caldas den Master in Sozialarbeit. Seine vorgelegte schriftliche Arbeit gibt einen erschütternden Einblick in die Verhältnisse einer grossen Gruppe von Fischern, die durch die Errichtung eines Stausees im Dept. Caldas ihre Existenz verloren. Seit 4 Jahren koordinierte Edilberto alle Programme, die wir momentan im Dept. Caldas durchführen. Seine lange Erfahrung in Sozialarbeit und akademische Ausbildung waren Grund genug, damit ihm der Vorstand von Apoyar die Leitung der Stiftung übergibt.


Edilberto Garcia


Eine wichtige Aufgabe steht nun bevor: nach den Friedensverträgen zwischen Regierung und Guerilla wollen wir unsere Aufgabe in dieser Nachkonfliktzeit eingehend planen.

Bericht von Richard Aufdereggen

Kommentare

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts