Einige Gedanken zur Lage in Kolumbien und zu Apoyar

Erstmals in der Geschichte von Kolumbien haben wir seit 2 Jahren eine Linksregierung. Der Präsident Gustavo Petro hat zu Beginn ein vielversprechendes Programm vorgelegt: Der «umfassende Frieden» im Lande, grundlegende und absolut notwendige Reformen im Gesundheitswesen, im Arbeitssektor und bei den Renten. Doch solch grundlegende Veränderungen verlangen einen Dialog mit allen Sektoren der Bevölkerung, vor allem den Unternehmern, Arbeitnehmerorganisationen und dem Parlament, wo die Regierung keine Mehrheit hat. Gerade dieser Dialog wurde nicht in genügender Weise gepflegt. Dies ist der Grund, dass diese Reformen nicht vorangehen. Vor allem den «umfassenden Frieden» sehe ich erst in weiter Ferne.

Die Unzufriedenheit im Lande wächst und dies zeigte sich in den vergangenen Regionalwahlen (Departemente und Gemeinden). Die Oppositionsparteien gewannen viele wichtige Posten. In der Region Caldas, wo Apoyar schon seit vielen Jahren tätig ist, konnten wir mit Stolz das Gegenteil erfahren. Die Arbeit von vielen Jahren in den sechs Gemeinden hatte einen großen Einfluss. Die Gemeindepräsidenten und der zuständige Gemeinderat suchen immer wieder unsere Mitarbeit und finanzieren auch die Projekte mit. Sogar der neue Gobernador (Präsident) des Departementes interessiert sich für die Arbeit der Stiftung Apoyar. Dasselbe geschieht bei den grossen Unternehmen, welche in der Region von Caldas Projekte durchführen und uns auch mitfinanzieren.

Was sich hier - nach meiner persönlichen Ansicht – positiv auswirkt, ist eine seriöse Arbeit von Jahren mit Jugendlichen und Bauern und die ständigen Seminare über den Frieden. Diese Arbeit kann die Stiftung auch dank der Unterstützung unserer Spenderinnen und Spender aus der Schweiz durch den Verein Apoyar weiterführen. 

Äs grosses vergälts Gott dafür!

Richard Aufdereggen, Gründer der Stiftung Apoyar in Kolumbien


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