Marleny Montoya – Part 1: Rückkehr der Familien von Congal
Aus der Reihe: Persönliche Zeugnisse einiger betroffener Familien, die wieder nach El Congal möchten.
Schritt für Schritt wurde es immer schlimmer, denn zwei Gruppen erschienen und baten oder erzwangen unsere Mithilfe, die Guerilla (Fuerzas armandas revolucionarias de Colombia – FARC) und die paramilitärischen Gruppen. Wir waren gezwungen beiden Mittagessen und Schlafgelegenheit anzubieten; andernfalls drohte uns Todesgefahr.
Im Jahre 2002 kam eine grosse Gruppe von Paramilitärs und töteten mehrere Personen, brannten alle Häuser nieder. Wir mussten alle fliehen und kamen nach Florencia. Meine Familie, zusammen mit der Familie meines Bruders, entkam in den Weiler La Floresta, wo wir uns 5 Jahre uns versteckten, weil die Guerilla uns suchte.
Am 9. Oktober 2007 ging mein Mann, wie jeden Tag, zur Arbeit. Aber er kam nie mehr zurück, die Guerilla hatte ihn umgebracht. Ich konnte nie ausmachen wo er verscharrt wurde.
Mit meinen 3 Kindern (7, 4 und 1 Jahr) blieb ich allein zurück. Glücklicherweise konnte ich zu meinem Bruder, der selber 6 Kinder hatte; auch mein Vater half mir.
In diesen Tagen war es besonders schlimm, täglich gab es Gefechte zwischen der Guerilla und dem ordentlichen Heer. Oft mussten wir uns tagelang im Gestrüpp verstecken. Hier kam auch ein Kind meiner Verwandten Patricia auf die Welt, sie konnte nicht mehr in den Spital weil die Lage zu gefährlich war.
Schlussendlich mussten wir noch im selben Jahr 2007 nach Florencia, wo wir etwas Unterstützung erhielten. Ich arbeite nun als Hausangestellte um meine Kinder ernähren zu können.
“Alles begann im Jahre 1998 als wir noch glücklich im Weiler El Congal lebten und unser kleines Landgut bearbeiteten. Wir produzierten Kaffee, Mais, Bohnen, Maniok etc. und hatten eine kleine Tierhaltung: Hühner, Schweine, Hasen etc. Plötzlich kamen bewaffnete Menschen.
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| Marleny mit ihrem Sohn |
Im Jahre 2002 kam eine grosse Gruppe von Paramilitärs und töteten mehrere Personen, brannten alle Häuser nieder. Wir mussten alle fliehen und kamen nach Florencia. Meine Familie, zusammen mit der Familie meines Bruders, entkam in den Weiler La Floresta, wo wir uns 5 Jahre uns versteckten, weil die Guerilla uns suchte.
Am 9. Oktober 2007 ging mein Mann, wie jeden Tag, zur Arbeit. Aber er kam nie mehr zurück, die Guerilla hatte ihn umgebracht. Ich konnte nie ausmachen wo er verscharrt wurde.
Mit meinen 3 Kindern (7, 4 und 1 Jahr) blieb ich allein zurück. Glücklicherweise konnte ich zu meinem Bruder, der selber 6 Kinder hatte; auch mein Vater half mir.
In diesen Tagen war es besonders schlimm, täglich gab es Gefechte zwischen der Guerilla und dem ordentlichen Heer. Oft mussten wir uns tagelang im Gestrüpp verstecken. Hier kam auch ein Kind meiner Verwandten Patricia auf die Welt, sie konnte nicht mehr in den Spital weil die Lage zu gefährlich war.
Schlussendlich mussten wir noch im selben Jahr 2007 nach Florencia, wo wir etwas Unterstützung erhielten. Ich arbeite nun als Hausangestellte um meine Kinder ernähren zu können.
Mein grösster Wunsch ist es: wieder zurück nach El Congal in meinen Bauernhof um in Frieden leben zu können.
Weitere Berichte:
- Asdrúbal Duque, 40 Jahre alt – Part 2: Rückkehr der Familien von Congal
- Maria Ofelia Lopez Herrera, Witwe, 3 Kinder – Part 3: Rückkehr der Familien von Congal
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